Fahrzeugaußenhaut

Der BMW Z1 ist mit seinem Chassis und den daran montierten Fahrwerks- und Antriebselementen fahrfertig. Die Fahrzeugaußenhaut hat keine tragende oder versteifende Aufgabe, weist jedoch viele technische Highlights auf.
Die komplette Fahrzeugaußenhaut kann in ca. 20 - 30 Minuten vollkommen demontiert werden.Spezielle elastische Verbindungselemente zum Rahmen ermöglichen den Ausgleich von kleinen Verwindungen. Karosserieteile können in kürzester Zeit getauscht werden,was der Servicefreundlichkeit erheblich zugute kommt.

Seitenteile

Die vorderen und hinteren Seitenwände, die Türen sowie die Seitenschwellerverkleidungen sind aus einem technischen Thermoplast (XENOY von General Electric Plastics) gefertigt. Dieses Material zeichnet sich besonders durch hohe Schlagzähigkeit aus. Die Entstehung von Dellen und Beulen, durch kleinere Karambolagen verursacht, ist nahezu ausgeschlossen.
Die Verkleidungen des Front- und Heckstoßfängers sind ebenfalls aus einem Thermoplast gefertigt, das hier jedoch hochelastisch und bei Anstößen bis zu 4 km/h voll reversibel ist.
Die Verarbeitung dieser hochwertigen Thermoplaste erfolgt im SpritzguÆverfahren. Eine besondere Oberflächenvergütung bzw. -bearbeitung vor dem Lackieren ist nicht notwendig.
Der Z1 ist das erste Fahrzeug der Welt, bei dessen Kunststoffaußenhaut alle senkrechten Teile aus spritzgegossenen Thermoplasten bestehen.

Klappen

Bei den Front- und Heckklappen sowie bei dem Verdeckkastendeckel kommen besondere Faserverbundwerkstoffe der Firma Seger + Hoffmann AG zum Einsatz.
Zur Herstellung dieser Kunststoffteile werden verschiedene Glasgewebe entsprechend den späteren Bauteilanforderungen sowie Schaumkerne und die notwendigen Befestigungsteile wie Schrauben und Verstärkungen trocken in das entsprechende Werkzeug eingelegt. Nach dem Schließen der Werkzeugform wird Epoxidharz in diese Form injiziert und bei genau geregelten Temperaturverläufen gepreßt. Die so gefertigten Bauteile weisen eine hervorragende Oberflächenqualität und hohe steifigkeit mit einer exakt definierten Energieaufnahme bei Unfällen auf.

Für die Verwendung von Kunststoffen im Bereich der Außenhaut sprach
- die größere Freiheit bei der Flächengestaltung,
- Korrosionsbeständigkeit,
- hohe Beschädigungsfreiheit,
- gute Regenerierbarkeit und Schutz vor leichten Schäden,
- das niedrigere Gewicht
- geringere Werkzeugkosten.
Trotz der hier aufgeführten Vorteile erscheint aber eine Steigerung des Kunststoffanteils an der Außenhaut bei großen Fahrzeugstückzahlen in nächster Zeit unmöglich. Hierzu wären Senkungen Teilekosten, änderungen der Fahrzeuggrundkonstruktion, des Fertigungsablaufs und vieles andere mehr erforderlich.
Der Z1 übernimmt auch hier für BMW eine Pilotfunktion, durch die Erfahrungen beim Einsatz von Kunststoffen im Bereich der AuÆenhaut gewonnen werden.

Lackierung

Der BMW Z1 weist auch bei der Lackierung einige Besonderheiten auf. Von der Firma AKZO Coatings wurde in Zusammenarbeit mit den Zulieferfirmen der Kunststoffteile und der BMW Technik GmbH ein varioflex-Lacksystem entwickelt, das alle Anforderungen der Lackierung an die unterschiedlichen Kunststoffmaterialien abdeckt.
Herkömmliche Lackierverfahren für Metall stellen fast keine unterschiedlichen Anforderungen an die Flexibilität der Lacke. Gute Glanz- und Farbtonhaltung sind daher einfacher zu erreichen.

Die beim BMW Z1 eingesetzten unterschiedlichen Kunststoffe erfordern entsprechend ihren unterschiedlichen Bauteilanforderungen drei verschiedene Flexibilitätsstufen des Lacksystems:
- hohe Flexibilität für die Stoßfänger- und Schwellerverkleidung
- mittlere Flexibilität für Türen und Kotflügel
- hart, wie für eine Metallkarosserie an Front- und Heckklappe sowie der   Verdeckklappe.

Gleichzeitig müssen aber alle Eigenschaften herkömmlicher Lacksysteme u.a. auch in Bezug auf Glanz- und Farbtonhaltung, gute Lackreparaturmöglichkeit etc. bei niedrigeren Einbrenntemperaturen erfüllt werden.
Grundiert werden alle Bauteile mit einem flexiblen 2K-Lack (Zwei-Komponenten-Lack), welcher 30 Minuten bei 80'C getrocknet wird. Die Decklackierung ist zweischichtig und besteht aus Basislack (Uni oder Metallic) und Klarlack. Alle Bauteile werden mit demselben Basislack (farbgebende Komponente), jedoch, je nach Elastizitätsanspruch des Teiles, mit unterschiedlichen Klarlacken lackiert. Türen, Klappen, Sitzschalen und Kotflügel erhalten eine mittelflexible Klarlackschicht, die Stoßfängerverkleidung und Schweller eine hochflexible Klarlackschicht. Die Trocknung erfolgt in ca. 45 Minuten bei 80' - 85'C.


Das Informationsmaterial stammt aus einer BMW Pressemitteilung.
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